Abgrundtiefer Frieden

Heute auf dem Aldiparkplatz hatte ich einen kurzen Moment, in dem ich an nichts gedacht habe. Ich hatte nichts zu denken und erst recht nichts zu sagen. 


Solche Momente habe ich nicht oft. Eigentlich möchte ich am liebsten immer was durchdenken, oder besprechen. 


Meistens scheitert es daran dass ich keine Leute um mich habe, die diese Gedanken mit mir zerreden würden - oder dass ich dieses Thema im Moment nicht anschneiden möchte und dann auf die naheliegenden Dinge zurückgreife. 


Manchmal scheitert es daran, dass ich diese Gedanken selber noch nicht ordentlich durchdacht habe. 


Oft mache ich meine Gedanken durch social media mundtot, oder lege ihnen durch Musik bestimmte Worte in den Mund. 


Aber ganz selten, da habe ich wirklich das Gefühl, dass ich nichts zu sagen, oder zu denken habe. 
Aber nicht aus Machtlosigkeit, sondern aus einer friedlichen Tiefe heraus. 
Alle unnötigen und nötigen Sorgen sind dann für den Moment erträglich, alle unvollendeten Gedanken an einem guten Punkt, ich habe keine Kopfschmerzen und ich atme frische Luft. 
Ich muss nichts in meinem Kopf zur Seite schieben und schaue mich nicht nach Menschen um, die diesen Gedanken verstehen könnten. 
Ich bin nur da und alles um mich herum ist nur da.
Manche würden diesen Moment magisch nennen. Ich würde es in dramatischeren Momenten wahrscheinlich tun.


Für einen kurzen Moment habe ich heute abgrundtiefen Frieden geschmeckt. 
Das war schön.