Von den Juden und ihren Lügen

Ich habe schon lange überlegt, diesen Beitrag zu schreiben. Wenn ich es mir jetzt so angucke, ist es nicht so schlüssig wie ich mir gewünscht hätte, aber meine Gedanken dazu sind es auch nicht. Und deshalb hier, bitteschön, meine nicht zu Ende gedachten Gedanken:
(Mit einem Bild von einem Ofen, weil ich hier ordentlich Feuer schüre)


Zuerst ein kleiner Schock zum wach werden: Martin Luther hat mal ein Buch geschrieben. Es heißt wie der Titel dieses Beitrages. Hier ein kleiner Auszug dazu aus einem Artikel:
„…Luther empfiehlt hier u.a. detailliert, was das nationalsozialistische Regime fünfhundert Jahre später tatsächlich ausführte. Luther will seinen "treuen Rath" geben und schlägt gegen die "verbösten" und "vergifteten" Juden vor, "daß man ihre Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke", "daß man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre", "daß man ihnen nehme alle ihre Betbüchlein und Talmudisten", "daß man ihren Rabbinen bei Leib und Leben verbiete, hinfort zu lehren", "daß man den Juden das Geleit und Straße ganz und gar aufhebe", "daß man ihnen den Wucher verbiete, … und nehme ihnen alle Baarschaft und Kleinod an Silber und Gold", schließlich "daß man den jungen starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brod verdienen im Schweiß der Nasen"…“
Quelle: https://hpd.de/artikel/luthers-den-juden-und-ihren-luegen-13220


Ich finde es gut, wenn wir über den zweiten Weltkrieg, über die Shoa und den Nationalsozialismus reden. Aber seit ich denken kann und davon höre, frage ich mich „Warum Juden?“
Ich bin christlich aufgewachsen und eher in einem Kreis, in dem man eher dazu neigt, Juden zu verherrlichen, als sie abzuwerten - und ich habe es nie verstanden.
Warum Juden? Was könnte an ihnen schlecht sein? Warum fand Hitler es wichtig, sie alle umzubringen?
Ist euch aufgefallen, dass man den letzten Satz nicht einmal komisch findet? Hitler wollte sie töten? Manchmal will ich lachen und heulen gleichzeitig, wenn wir Hitler als den schwarzen Peter benutzen um damit ganz Deutschland und die Regierung (die sich nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kaum geändert hat - (“1947 stellte die US-amerikanische Militärregierung (OMGUS) im Rahmen einer Befragung in ihrer Besatzungszone fest, dass rund 40 Prozent der deutschen Bevölkerung entschiedene Antisemiten ... seien.”) – und alle die vorher und nachher auch außerhalb Deutschlands gegen Juden sind - fein aus der Sache zu ziehen.
Deutschland hat unter Hitler ohne Frage sehr großen Mist gebaut. Aber ich glaube, wir werden das niemals vernünftig aufarbeiten, wenn wir nicht wissen, was Antisemitismus ist, wir versuchen, Gott raus zu halten und wenn wir das nur auf Deutschland beschränken.
Ich würde so gerne schreiben, dass dieser Beitrag nicht politisch wird, aber Tatsache ist, ich kann nicht über Juden schreiben, ohne politisch zu sein. Jeder politische Standpunkt steht und fällt seit Mose mit dem „Nahostkonflikt“, Mit Israel, mit den Juden. Und wie man zum Nahostkonflikt steht, entscheidet die Gottesfurcht.
Israel gehört den Juden nämlich nur aus einem einfachen Grund:

Weil Gott es gesagt hat.

Und wie sollte man das anerkennen, ohne Gott anzuerkennen? Versucht man Gott aus dem Spiel zu lassen, ist dies ein einfacher Streit um ein bisschen Land für ein paar Völker, die keines haben. Aber eben das ist es nicht.
Ich war mal in Israel und wenn ich danach vielen Christen davon erzählt habe, wie es mich fertig gemacht hat, an der Klagemauer zu sehen wie die Juden immer noch um den Messias beten, war ich erschreckt, wie viele nicht wussten, dass die Juden (immer noch) Jesus verleugnen. 
Ich war erschreckt davon, weil ich gemerkt habe, was das für ein guter Boden für Antisemitismus ist. “Hä wie die glauben nicht an Jesus?” “Hä wie die Juden haben Jesus getötet?” Das war Luthers Grundlage. Und Luther war die Grundlage Hitlers. (Könnte man darüber streiten, ob das wirklich Hitlers Grundlage war, aber Luther hat ihm sicher keine Steine in den Weg gelegt). 
Ich denke dass genau hier der Grund für Antisemitismus liegt. Wenn wir nicht mal wissen, was Juden sind. Und wenn wir es dann erfahren, sind wir überrascht und denken “achso”. Und aus dem “achso” kann unter richtig blöden Umständen ein richtig lautes und einsehendes "achso" entstehen. Das ist NICHT weit her geholt! 
Und haben wir nicht alle (Christen) schon in der Kinderstunde gelernt, über das “dumme Volk Israel” zu hören? Sind wir nicht immer noch sehr leichtfertig damit, darüber zu lachen, wie sie sich einfach ständig von Gott weg wenden und meckern? Wir reden über die bösen Pharisäer - aber ist uns klar, dass es sie noch gibt? Dass sie heute wie damals sein erwähltes Volk waren? Es ist eine Sache wenn Jesus sie maßregelt - aber WIR? Echt jetzt?

Ist uns eigentlich klar, dass nach Jesu Tod sich nicht ganz Israel bekehrt hat?

Dass Jesus da am Berg steht und über Israel sagt “Wie oft wollte ich dich sammeln, aber du hast nicht gewollt.” Ist aktuell, dieses große Problem hat sich nicht mit seiner Auferstehung gelöst, auch wenn es jetzt einen Weg dafür gibt. 

Antisemitismus ist überaus religiös.

Überall entsteht er aus religiösen Gründen, da wo man Gott verleugnet und sich deshalb über ein Volk her macht, das seinen Ursprung allein in Gott sieht - und da wo man (wie Luther) denkt, für ihn eifern (=seine Angelegenheiten klären) zu müssen. 
Ein Auszug aus dem Parteiprogramm der NSDAP:
„Die Partei als solche vertritt den Standpunkt eines positiven Christentums, ohne sich konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden.“ 
Was ist positives Christentum? Es ist schon immer ein Problem gewesen, dass wir die Bibel sowohl in altes und neues Testament teilen - als auch in bösen Gott und guten Gott. Nun die erleuchteten Christen leben ganz nach dem guten Gott, sie betreiben Humanismus im Namen Jesu, weil sie meinen, er wäre die Grundlage dafür. “Liebe deinen Nächsten.” So als wäre Jesu nicht der Sohn Gottes, sondern der Prophet der Humanisten (aber natürlich nur seine menschliche Seite, Gott geht gar nicht) gewesen. Diese Menschen haben ein Problem mit dem bösen Gott aus dem alten Testament “Verschont niemanden in dieser Stadt.” Warum? Weil Gott liebend ist. Positives Christentum geht von Jesus als liebenden Gott aus, der den bösen Gott und seine Gesetze damit abgelöst hat. Aber wie genau passt das dann das Parteiprogramm der NSDAP? (Finds übrigens gut, wenigstens einen ganzen Parteinamen zu sagen, der viele Wähler hatte, anstatt nur den Namen eines einzelnen Mannes der tod, und damit kein Problem mehr ist) 
Ist es nicht so, dass ein positives Christentum die Gottesfurcht nahezu komplett außen vor lässt? 
Mein Gott will, dass es mir gut geht und nett zueinander sind. ← machen wir uns aber nichts vor, dieser Lebensstil setzt immer voraus, dass wir uns unangenehmer Menschen entledigen, ganz nach dem Motto “Trenne dich von Menschen die dir nicht gut tun.” Individualistisch gesehen ist das ja auch kein Problem, aber sei mal Politiker mit dieser Einstellung. “Wie da ist ein ganzes Volk in meinem Land, das den bösen Gott als ihren Herrn sehen?” 
Ich weiß dass ich hier einen ganz gefährlichen Weg damit gehe, die Gedanken der NSDAP auf christlicher Grundlage verfolgen zu wollen, aber leider gibt es Anlass dazu. Es gibt Anlass dazu, weil der Mann, der unsere Bibel übersetzt hat, ein Buch geschrieben hat, dass genau das wünscht, was die NSDAP vollzogen hat. (Und versteht mich nicht falsch, ich finde nicht, dass das sein Werk, die Bibel zu übersetzen, zunichte macht) Und nur weil es heute nicht verkauft wird, heißt es nicht, dass es damals nicht viel gelesen wurde. Das heißt auch nicht, dass dieses Gedankengut nicht mehr existiert. 
Ich denke dass es noch gefährlicher ist, Antisemitismus unabhängig von dem Christentum (womit ich hier schon die ganze Zeit jegliche Religion meine, die Jesus einbezieht) betrachten zu wollen. Und genau diesen Weg versucht Deutschland in der Aufarbeitung zu gehen. Ich habe unzählige Interviews mit Überlebenden der Shoa in einem Podcast gehört - keine einziger von ihnen war religiöser Jude oder Christ. Ich denke nicht, dass das Zufall ist. Religiöse Juden wären sehr gefährlich, denn dann müsste man über etwas reden, wovon die Deutschen keine Ahnung mehr haben. Judentum? Israel? Zionisten? Deutschland versucht Juden als Menschen darzustellen. Und damit haben sie recht - es sind Menschen. Aber es ist auch ein Volk, dass allein deshalb besteht, weil Gott es zu einem gemacht hat. Es besteht nicht, weil es einem bestimmten Land oder einer bestimmten Kultur entsteht - sondern einzig und allein, weil es Gottes auserwähltes Volk ist. Und wie bitte willst du darüber im westlichen Radio reden? Wenn schon, dann wird es als Kultur angesehen, nicht als Religion.
Ein Land voller atheistischer Humanisten kann vielleicht noch mit positiven Christen leben, solange sie niemandem was zuleide tun und nett sind…. Aber Juden? Das ist doch nicht mal ein Volk. Warum hat es überhaupt Land? Schützt die Synagogen, wir sind ja nett, aber um Himmels Willen, redet unter keinen Umständen darüber, warum es überhaupt Synagogen gibt und was dort drin gelehrt wird. 
Noch ein Weg, den Antisemitismus bloß nicht auf dem Grund zu gehen, ist, sich zu entschuldigen. Wir sind gerade eine ganze Generation, die denkt, Antisemitismus wäre, alle Juden töten zu wollen. Wir reflektieren - aber wir reflektieren nur bis dahin, wo der Völkermord begann. Vielleicht noch so weit, als Hitler an die Macht kam. Aber das ist zu wenig. Ja, es ist angebracht, uns zu entschuldigen. Aber wenn wir nicht wissen, welches Gedankengut zu diesem Völkermord geführt hat, werden wir sehr überrascht sein, wenn wir plötzlich davon hören. Es ist so gefährlich, so zu tun, als wären die Überzeugungen der NSDAP so weit hergeholt und würden uns Modernen Menschen nichts mehr anhaben können. Es ist so gefährlich, uns für etwas zu entschuldigen, das wir nicht verstehen. Wir sind gerade Millionen kleine Kinder, die brav Entschuldigung sagen, ohne es so zu meinen. Wir sehen wohl dass das Handeln Schaden angerichtet hat, aber wir wissen überhaupt nicht, für welches Handeln wir uns eigentlich entschuldigen. Aber Entschuldigung sagen ist so cool, alle Erwachsenen gucken immerhin so stolz und gerührt. Es fühlt sich gut an.
Die NSDAP war nichts neues. Dieser Gedanke herrscht, seit Israel Ägypten verlassen hat, wenn nicht sogar früher. Dieser Gedanke herrscht in allen Ländern. Und dieser Gedanke hat mit dem Tod Hitlers nicht aufgehört. Dieser Gedanke kann sogar im Kopf eines Menschen bestehen, der gerührt in Auschwitz steht. Um Mitleid mit den getöteten Juden zu haben, musst du sie nicht mal als Volk anerkennen. Du musst nur die Bosheit deines eigenen Volkes anerkennen. 
Wann beginnt Antisemitismus? Oh schon so lange vor den Gaskammern, aber wo?
Oder die fast noch schwierigere Frage, wo fängt Antisemitismus NICHT an? “Israel ist ein Land, das anderen weg genommen wurde.” Ist eine Tatsache, die wir in der Bibel lesen. Ist diese Tatsache auszusprechen, Antisemitismus? Ist die Tatsache, Israel trotzdem den Juden zu überlassen, weil Gott es so gesagt hat, Gemeinheit? 
Israel ist ein winziges Land (ich meine, die haben nur ein einziges Bussystem), das, obwohl alle drumherum und sogar innen drin dagegen ankämpfen - besteht. Weil Gott es so verheißen hat.
Gott hält zu Israel. Er hält zu den Juden, selbst wenn sie seinen Sohn nicht anerkennen, selbst wenn sie ihn gekreuzigt haben. Wir lesen so gerne in den Propheten, wie Gott zu seinem halsstarrigen Volk hält, wir beziehen das so gerne auf uns. Da ist Israel, da sind die Juden - genau denen hat er das verheißen! 
“Ich selbst werde den Überrest meiner Schafe sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe.” Jeremia 23:3
“O Jerusalem, ich habe Wächter auf deine Mauern gestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht einen Augenblick schweigen sollen. Die ihr den Herrn erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet, und bis er es zum Ruhm auf Erden setzt! … Man wird sie nennen “Das heilige Volk, die Erlösten des Herrn; und dich wird man nennen: Die Stadt, nach der man fragt und die nicht mehr verlassen wird.” 

Wie wir über Gott denken, entscheidet, wie wir über Juden und Israel denken.

So schlicht ist es.
Unsere Haltung hier steht und fällt mit der Gottesfurcht. 
Wo ich anerkenne, dass Gottes Handeln unergründlich für mich ist (Warum nochmal ist Israel sein Volk?) - und es einfach so annehme. Wenn ich mein Bild von Gott aus der Bibel nehme, und nicht versuche, mein Bild von Gott in die Bibel zu quetschen. Wenn ich Gottes Weisheit über meine stelle. 
Die Gottesfurcht - das anerkennen von Gottes souveränem Handeln - ist die Grundlage aller Weisheit. 
Und so schwer ist das doch eigentlich nicht, bedenkt man, dass Gottes Handeln immer dazu diente, die Welt mit sich zu versöhnen. 
Und die erste Frage, mit der du deine Gottesfurcht auf die Probe stellen kannst ist: Wem gehört Israel?
“Aber wir sind doch keine Politiker! Ich interessiere mich nicht einmal für Politik.” Musst du nicht einmal, um das zu beantworten.
Lies die Bibel, wem gehört Israel?





Und damit beende ich das hier. Ganz emotionslos, so untypisch das auch für mich ist. Bin ganz schön offen für Kritik und werde sowieso noch darüber nachdenken bis ich im neuen Jerusalem bin.
Ich freue mich noch einmal kurz darüber, dass ich noch in einer Zeit lebe, wo ich sowas hier veröffentlichen darf und sage damit: Tschaui!