Die Nacht ist vorgedrungen
Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern! So sei nun
Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, der
stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und
Pein.
Dem alle
Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht. Gott selber ist erschienen
zur Sühne für sein Recht. Wer schuldig ist auf Erden, verhüll nicht mehr
sein Haupt. Er soll errettet werden, wenn er dem Kinde glaubt.
Die
Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf! Ihr sollt das
Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf von Anfang an verkündet, seit
eure Schuld geschah. Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst
ausersah.
Noch
manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun
mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält
euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.
Gott
will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt. Als wollte er belohnen,
so richtet er die Welt. Der sich den Erdkreis baute, der lässt den
Sünder nicht. Wer hier dem Sohn vertraute, kommt dort aus dem Gericht.